Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preussen
Inhalt: Zeit: Mittelalter
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mit äußeren Feinden nichts zu thun, und als im Jahre 924 die Magyaren wieder einen Raubzug nach Deutschland unternahmen, gelang es einem sächsischen Heerhaufen, einen magyarischen Heerführer gefangen zu nehmen und vor Heinrich zu bringen, wodurch er einen neunjährigen Waffenstillstand von ihnen erzwang, während dessen er einen nur geringen Tribut zu zahlen versprach. Diese Zeit der Ruhe benutzte Heinrich aufs weiseste. Da uemlich die Magyaren meist beritten waren, so konnte ihnen am besten durch feste Plätze Widerstand geleistet werden; solche aber waren in Deutschland nirgends zu finden; die Befestigungen, welche die Römer frühe am Rhein und an der Donau angelegt hatten, waren verfallen. Heinrich ließ an der Ostgrenze von Thüringen und Sachsen Burgen anlegen, neben welchen sich bald mit Wall und Graben umschlossene Dörfer und Städte erhoben. Jeder neunte Mann mußte vom Lande in die Städte ziehen, wohin Heinrich auch die Märkte und Gerichte verlegte; noch andere Vorrechte ertheilte er den Städten und ihren Bewohnern, welch' letztere man, da die befestigten Städte ebenfalls Burgen hießen, Bürger nannte. So ist Heinrich der Gründer vieler Städte*), wie z. B. M erse -. bürg, Quedlinburg und Meißen, und eines neuen Standes im Volke, des Bürgerstandes, geworden. Die Städte wurden so geräumig gebaut, daß während des Krieges auch Me Landbevölkerung darin Platz finden konnte, und damit es in Kriegs-zeiten nicht an den nöthigen Nahrungsmitteln fehle, mußte der dritte Theil alles Getreides in die Städte geliefert werden. — Die Deutschen kämpften bisher noch meist zu Fuß; weil ihnen daher die Magyaren noch weit überlegen waren, so übte Heinrich seine Deutschen auch im Kampfe zu Roß; das Fußvolk lehrte er, die Pfeile der Feinde mit dem Schilde aufzufangen, die Reiterei, wie man den Feind verfolge. Um den Kampf zu Roß noch mehr zu üben, soll er die Kampfspiele, Turniere, eingeführt haben. So bereitete er den Magyaren nach jeder Beziehung einen würdigen Empfang. Als der Waffenstillstand im Jahre 933 abgelaufen war, erschienen die magyarischen Gesandten wieder, um den Tribut zu fordern. Heinrich aber, der den Krieg gegen die Feinde schon lange beschlossen hatte und dazu auch die Bewilligung der Volksversammlung besaß, ließ ihnen einen räudigen, an Ohren und Schwanz verstümmelten Hund reichen und dabei sagen, wer mehr haben wolle, möge kommen und es holen. Voll Erbitterung
*) Daher auch der andre Beiname Heinrichs: der Stüdtegrünbcr.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_der_Gründer Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Rhein Donau Sachsen Quedlinburg
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in den Händen Rußlands. Letzteres bot nun Preußen eine zweite Theilung Polen's an, welche Friedrich Wilhelm auch annahm. Prenßen erhielt die Städte Danzig und Thorn und Großpolen, ein Gebiet von 1100 Quadratmeilen und eine Million Einwohnern.
Noch einmal erhob sich ganz Polen gegen diese Zerstückelung; aber Koscinsko wurde von dem russischen General Snwarosf geschlagen und gefangen genommen. Es erfolgte 1795 die dritte Theilung Polen's, in welcher Preußen wiederum 900 Quadratmeilen, alles Land links der Weichsel mit der Hanpstadt Warschau, erhielt.
Im Jahre 1792 war auch Auspach und Baireuth in Folge Erbvertrags an Preußen gefallen.
Unter der Regierung Friedrich Wilhelm's Ii. war Preußen um 2000 Quadratmeilen mit 3 Millionen Einwohnern vergrößert worden. Dennoch ist seine Regierungszeit keine glückliche zu nennen; bei seinem Tode war der von Friedrich d. Gr. angesammelte Staatsschatz verausgabt, ja das Land trug eine Schuldenlast von achtundvierzig Millionen Thaler; das Vertrauen des Volkes zur Regierung war erschüttert, das Ansehen des preußischen Staates besonders in Folge des Baseler Friedens gesunken, und vom Hose aus hatte sich eine große Sittenverderbnis Über das Volk verbreitet. — Friedrich Wilhelm Ii. starb am 16. November 1797. 1797
14. pie Kriege Napoleons.
a, Napoleon Bonaparte (1797—1812). Napoleon Bonaparte war am 15. August 1769 zu Ajaccto*) auf der Insel 1769 Corsika geboren; fein Vater hieß Carlo Bonaparte, feine Mutter Latitia. Der Statthalter verschaffte dem zehnjährigen Knaben eine Freistelle zu Brunne,**) wo er zum Osficier ausgebildet wurde; später besuchte er auch die Militärschule zu Paris.
Er war ein verschlossener, in sich gekehrter Charakter, der keines Mitschülers Liebe und Freundschaft genoß; die Selbstsucht war ein hervorragender Zug seines Wesens. An Spielen mit andern Knaben seines Alters betheiligte er sich nicht; dagegen trieb er auch in seinen Freistunden mit großer Vorliebe Geschichte und Mathematik und erwarb sich bald solche Kenntnisse, daß ein Lehrer von ihm sagte: „Ein Corse von Geburt und Charakter; er wird es weit bringen, wenn die Umstände ihn begünstigen." Das Wesen
*) spr Ajatscho. **) spr. Briähn (im östlichen Frankreich.)
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bahren Frankreichs in der Pfalz eröffnete er jedoch schon im nächsten Jahre wiederum den Krieg gegen Frankreich; doch auch diesmal hielt ihn die unwürdige Politik Oestreichs vom kräftigen Vorgehen ab. Friedrich Wilhelm bezog Winterquartiere tu Franken.
Um sich dieses lästigen und keineswegs ungefährlichen Feindes zu entledigen, veranlaßte Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark. Diesen stellten sich die Bauern, mit Sensen, Heugabeln, Dreschpflegeln 2c. bewaffnet, entgegen; auf ihren Fahnen stand die Inschrift: „Wir find Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten mit Leib und Blut!" Obwohl sie mehrere Erfolge gegen die Schweden zu verzeichnen hatten, so gelang es ihnen doch nicht, sie ganz zu vertreiben. Als daher der Kurfürst von dem schändlichen Treiben der Schweden Kunde erhielt, beschloß er, den Krieg gegen Frankreich auszugeben und fein Land von den Schweden zu befreien. In Eilmärschen verließ er im Frühjahre 1675 Franken und kam schon in vierzehn Tagen in Magdeburg an, tvo er sofort die Thore schließen und die Elbfähre bewachen ließ, damit niemand den Schweden Kunde von feinem Heranrücken bringe. Nach kurzer Rast verließ er mit 6000 Reitern und 1200 Fuß-soldaten, welch' letztere auf Wagen befördert wurden, unter dem Schutze der Nacht Magdeburg. Kaum war er über die Elbe gegangen, so erfuhr er, daß ein schwedisches Regiment in Rathenow eingezogen sei, um von da aus Brandenburg zu nehmen. Aus Anregung des Kurfürsten wurden die Offictere dieses Regimentes tum dem Landrath zu Rathenow zu einem Schmause eingeladen. An demselben Abend erzwang Derfflinger von einem gefangenen Schweden die Losung, dann kleidete er sich und noch einige Ossi-eiere in schwedische Uniform und überlistete so die Wache an der gefährlichsten Stelle der Stadt. Die Wache wurde niedergemacht und das Thor den Brandenburgern geöffnet; innerhalb einer stunde war die Stadt in den Händen des Kurfürsten; das ganze schwedische Regiment war niedergehauen worden.
Dieser glückliche Erfolg hob den Muth und die Siegeszuversicht des Heeres. Die Schweden hatten sich ans Fehrbellin zurückgezogen, wohin ihnen der Kurfürst den Prinzen von Hefsen-Hom-burg nachschickte, damit er mit seiner Reiterabtheilung die Schweden aushalte, bis das Heer selbst zur Stelle sei; doch hatte er den strengsten Befehl erhalten, sich in feine Schlacht einzulassen. Trotz-Dem ließ sich der Prinz in seiner jugendlichen Hitze hinreißen, die Schweden anzugreifen, und war bald genug im Nachtheil. Eiligst sandte er Boten an den Kurfürsten und bat utn Hülfe, welche
Hopf, Lehrbuch, Iii. f,
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ließ er an die einzelnen Provinzen vertheilen; er öffnete feine Magazine und ließ Saatkorn austheilen; um den Bauern die Be-wirthfchaftung ihrer Felder zu ermöglichen, gab er über 30 000 Armeepferde ab. Die verwüsteten Dörfer und zerstörten einzelnen Häuser ließ er aufbauen; so waren allein in Schlesien wenige Jahre nach dem Kriege an 200 Dörfer neu erstanden. Keine Geldmittel wurden gescheut, um nur dem Lande in jeder Weise wieder aufzuhelfen. Den Adel, der ihn in dem Kriege in der kräftigsten Weise unterstützt hatte, belohnte er dadurch, daß er ihm die höchsten Aemter am Hose, im Staate und in der Armee verlieh. Wenn es dem Könige in der Unterstützung seiner Unterthanen an Mitteln ans der Staatskasse fehlte, so griff er gar oft die ihm zur Hofhaltung bestimmten Gelder an; ja säst jedes Jahr verwendete er an feiner Hofhaltung ersparte Summen zum Wohle seines Volkes; auf diese Weise wurden nach und nach 24 Millionen Thaler an einzelne Gemeinden vertheilt, und trotzdem hinterließ er einen Staatsschatz von 60 Millionen Thaler.
Der König erkannte mehr und mehr die hohe Bedeutung eines gut geschulten Heeres und wandte daher dem Heereswesen seine volle Aufmerksamkeit zu; er verstärkte das Heer bis auf 200 000 Mann, ließ die Reiterei tüchtig ausbilden und führte die reitende Artillerie ein. Durch eiserne Disciplin hielt er die meist aus geworbenen Ausländern bestehende Masse in Zucht und Ordnung.
Zu Friedrichs Zeit seufzte der Bauernstand noch unter den härtesten Frohndiensten, den unerschwinglichsten Abgaben. Da es Friedrich unmöglich war, dagegen etwas zu thum so sorgte er durch strenge Verordnungen dafür, daß keine Ueberbürdung des Bauernstandes oder gar Mißhandlungen vorkamen. Auch rief er, wie feine Vorfahren, Kolonisten in's Land, denen unangelmute Strecken gegen die Verpflichtung des Anbaues als Eigenthum überlassen wurden; mehr als 200 000 Einwanderer kamen aus andern deutschen Ländern nach Preußen.
Um den Handel zu heben, ließ Friedrich Canäle anlegen; so entstanden zu feiner Regiernngszeit der Plauen sehe, der Bromberger und der Finow-Canal. Die inländische Industrie schützte er durch eine sehr hohe Steuer, welche aus ausländische Artikel gelegt wurde; manche Gegenstände, wie z. B. Wolle, dursten nicht ausgeführt werden. Den Verkauf des Kaffee's und des Tabaks nahm er als alleiniges Recht des Staates in Anspruch und ließ sich darin weder durch Widerspruch, noch durch
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Lach her. Da können wir dem König wieder Pulver sparen." Bei jeder Stockung rief er: „Vorwärts, Kinder, vorwärts!" Als die Soldaten bei allzuschwierigen Stellungen meinten, es gehe unmöglich, sagte er: „Es heißt wohl, es geht nicht; aber es muß gehen, wir müssen vorwärts. Ich hab's ja meinem Freunde Wellington versprochen, und ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werden soll !" Um zwei Uhr war er erwartet worden, erst um vier Uhr kam er auf dem Schlachtfelde an, wo die Engländer in so großer Bedrängnis waren, daß Wellington schon daran gedacht hatte, die Schlacht abzubrechen und sich zurückzuziehen. Sofort griff Blücher in die Schlacht ein; dadurch ermuthigt, machten auch die Engländer noch einen kräftigen Vorstoß, und die Schlacht war entschieden. Die feindlichen Co-lonnen waren durchbrochen und wandten sich zur Flucht. Das französische Heer erlitt eine totale Niederlage. Die Verfolgung des fliehenden Feindes übernahmen die Preußen; sie machten unermeßliche Beute an Geschützen,
Wagen und Gepäck; auch Napoleons Wagen sammt seinem Hnt, Degen und Mantel fiel in ihre Hände; Napoleon hatte sich, als die Preußen nahe kamen, auf ein Pferd geworfen und war eiligst geflohen. Die Engländer nennen diese Schlacht die von Waterloo, die Preußen die von Belle-Alliance und die Franzosen die von Mont St. Jean.
i. Der zweite Pariser Friede. Die Schlacht bei Waterloo hatte der Herrschaft der 100 Tage ein Ende gemacht; Napoleon wurde wieder abgesetzt. Vor Blücher erschienen Abgeordnete der Stadt Paris und baten, sie mit Einquartierung zu verschonen; Blücher aber eutgeguete: „Die Franzosen haben Jahre lang in Berlin ganz angenehm logirt; es soll kein Preuße, der mir bis hierher gefolgt ist, zurückkehren, ohne sagen zu können, daß die Pariser ihn angenehm bewirtet haben. Er verlangte, daß die Pariser ihre Gesuche in deutscher Sprache vor ihn brächten, und legte ihnen eine hohe Kriegscontribntion auf. Die zu Ehren der Schlacht bei Jena von den Franzosen erbaute und genannte Jenabrücke befahl er zu sprengen, und als der französische Minister ihm sagen ließ, er könne nicht glauben, daß Blücher im Ernste ein solches Kunstwerk zerstören wolle, ließ er ihm sagen, wenn er es nicht glauben wolle, so möge er sich nur morgen Mittag hinaufstellen.
Die außerdeutschen Fürsten waren gegen Frankreich sehr, großmüthig und zwar zum Schaden Deutschlands und besonders . Preußens. Am 20. November 1815 wurde der zweite Pariser^-No-Friede geschlossen; durch denselben wurde Frankreich auf dieüicu\ lr Grenzen von 1789 zurückgebracht; es mußte 700 Millionen Franks Kriegsentschädigung bezahlen und bis zum Abtrag dieser Summe 150000 Mann Besatzungstruppen im Lande erhalten; Saar-loitis und Saarbrücken mußte es an Preußen abtreten, auch die geraubten Kunstschätze herausgeben; vergeblich aber war die
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Jean Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Wellington Napoleons Paris Berlin Jena Frankreich Deutschlands Frankreich
noch fortwährend Auswanderungen von Protestanten aus Frankreich vorkamen, so nahm er dieselben gerne und hilfsbereit auf; so sollen im Jahre 1799 allein 15 000 Franzosen eingewandert sein. Man zählte 43 Gewerbe, welche mit diesen Einwanderern ins Land kamen; viele Gegenstände, welche früher aus Frankreich und Holland eingeführt werden mußten, wurden jetzt im Lande selbst verfertigt. Viele der Einwanderer gehörten den besser gestellten Klassen an und brachten also viel Vermögen ins Land, auch trugen sie zur Verfeinerung der Sitten bei.
Friedrichs Gemahlin, Charlotte, war von hoher Verehrung für Künste und Wissenschaften erfüllt, und ihrem Einflüsse ist es wohl mit zuzuschreiben, daß Friedrich wissenschaftliche Anstalten gründete, so besonders die Universität Halle. Schon oben ist darauf hingewiesen worden, wie die Lehrer der evangelischen Kirche, ihre Geistlichen und die Professoren der evangelischen Theologie das grüne Feld des evangelischen Lebens in Werktätiger Liebe verlassen hatten und in die Wüste des unfruchtbaren Buchstabenglaubens gerathen waren und alle Andersdenkenden und Andersgläubigen verketzerten und anfeindeten. Diesem todten Glauben trat ein Mann, Philipp Jakob Spener, der aus Elsaß gebürtig und Hosprediger in Dresden war, gegenüber und forderte, daß die Frömmigkeit sich in einem wahrhaft christlichen Lebenswandel zeige. Darüber angefeindet, mußte er Dresden verlassen; Friedrich Iii. nahm ihn auf und ernannte ihn zum Hofprediger. Um dieselbe Zeit fing Speners Freund August Hermann Franke an, in Leipzig Vorlesungen über die Bibel zu halten, in welchen er aus Reinheit des Herzens, ernste Andachtsübungen, Demuth und Sittenreinheit drang; auch er wurde verfolgt und vertrieben; mit ihm verließ auch Christian Thomas ins, ein sehr gelehrter Doctor der Rechte, Leipzig; er hatte in einer von ihm herausgegebenen deutschen Zeitschrift gegen den Hexenglanben geeifert und war dann mit den Theologen, deren Lehren er als freisinniger Mann verwarf, in Streit gerathen; auch er ging nach Berlin und wurde dort gerne aufgenommen. Die Gelegenheit, diese gelehrten Männer um sich zu haben, benutzte Friedrich und gründete 1692 die Universität Halle. Tho-masins hielt die ersten Vorlesungen; 1694 wurde auch Franke nach Halle berufen und in demselben Jahre erfolgte die feierliche Eröffnung der Universität. Nach noch nicht zehn Jahren war die Zahl der Stndirenden in Halle auf 2000 gestiegen.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Holland Werktätiger Dresden Dresden Leipzig Leipzig Berlin
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der König mit der ersten Armee den Marsch nach Wien an trat; ant 18. Jnli standen die Preußen drei Meilen vor Wien. Als Benedeck sich nach Preßbnrg flüchtete, wandte sich auch der Kronprinz gegen die feindliche Hauptstadt. In diesem ernsten Momente trat der Kaiser Franz Joseph Venetien an Napoleon ab und beendete damit den Krieg gegen Italien, so daß die östreichische Armee in Italien frei wurde. In Folge dessen nahm König Wilhelm den Waffenstillstand an.
Unterdessen hatte General von Falkenstein nach hartem Kampfe Kiffingen genommen, Frankfurt a./M., Nassau und Oberhessen besetzt; den weiteren Oberbefehl nahm Manteuffel; dieser schlug die Bundesarmee bei Tauber-Bischofsheim und drängte die Baieru bis Würzburg zurück; da traf ihn die Nachricht vom Waffenstillstand.
Am 23. August schlossen die Kriegführenden den Frieden zu Prag. Oestreich willigte in die Auflösung des deutschen Bundes, versprach, den zu gründenden norddeutschen Bund anzuerkennen, und mußte zwanzig Millionen Thaler Kriegskosten bezahlen. Die Fürsten von Nassau, Kurhesseu und Hannover erhielten ihre Läuder nicht wieder; diese und die freie Stadt Frankfurt wurden mit Preußen vereinigt; die übrigen Staaten mußte» bedeutende Summen als Kriegsentschädigung bezahlen. Preußen erwarb in diesem Kriege ein Gebiet von 1308 Quadratmeilen und vierundeinhalb Million Einwohnern, so daß es jetzt 6412 Qna-dratmeilen und vierundzwanzig Million Einwohner besitzt.
(1. Der deutsch-französische Krieg. 1. Veranlassung und Ausbruch. Mit neidischem Auge hatte Frankreich Preußens Siege im Jahre 1866 gesehen; mit verhaltenem Grolle sah es die Gründung des norddeutschen Bundes, eine Vorstufe zur gänzlichen Einigung Deutschlands. Frankreich war aber bei der bisherigen Uneinigkeit Deutschlands am besten gefahren; gar oft hatte es feinen Vortheil ans derselben gezogen. Die weitere Einigung Deutschlands und die Weiterentwicklung Preußeu's zu hindern, war sein Ziel; Deutschland und besonders Preußen sollten in einem ! großen Kriege niedergeworfen werden, damit Frankreich, die allgemeine Verwirrung benutzend, wieder im Trüben fischen könne. Um 1 einen Vorwand zu dem Kriege war man in Frankreich nicht bange.
Im Jahre 1868 hatten die Spanier ihre Königin Jsabella ) entthront und vertrieben; wilde Unordnung herrschte seitdem im Lande. Um dieser ein Ende zu machen, boten sie die Krone des
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zum Kampfe aus. Als er den hohen Turm des Magdeburger Domes erblickte, rief er laut: „Dort wollen wir bald unsere
Rosse füttern!" Aber die Magdeburger zogen aus der Stadt, besiegten das Heer Otto's und nahmen ihn selbst gefangen. Er wurde in einen hölzernen Käfig gesperrt, öffentlich ausgestellt und verspottet. Das hörte seine Gemahlin. Sie verkaufte alle ihre Schmucksachen, wofür sie 2000 Pfund Silber erhielt. Dieses Geld nahm sie und reiste damit nach Magdeburg, um Otto damit loszukaufen. Aber die Magdeburger wollten 4000 Psund Silber haben. Otto versprach, die fehlende Summe binnen 4 Wochen zu bezahlen. Da wurde er frei gelassen. Aber in Brandenburg war kein Geld mehr auszutreibeu. Da zeigte der alte treue Diener Johann von Buch dem Markgrafen Otto in einer Kirche zu Stendal einen alten eisernen Kasten. Er war voll Gold, das der Vater Otto's hinein gelegt hatte. Nun bezahlte er gleich die noch schuldigen 2000 Pfund Silber. — In einem neuen Krieg mit Magdeburg wurde Otto von einem Pfeil in den Kopf getroffen. Der Pfeil blieb stecken, und davon hat Otto den Beinamen „mit dem Pfeil". Endlich machte Otto Frieden mit Magdeburg.
Iii.
Kurfürst Friedrich von Hohenzollern. 1411—1440.
Auf der Burg Hohenzollern in Schwaben wohnten die Grafen von Zollern. Graf Friedrich Hi. wurde auch Burggraf zu Nürnberg. Der Kaiser Sigmund ernannte im Jahre 1411 den Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg zum Statthalter der Mark Brandenburg. Dort sah es damals schlimm aus. Die Raubritter hatten alle Gewalt in Händen und wollten auch dem Statthalter Friedrich nicht gehorchen. Dieser zog mit einem tüchtigen Heere vor die Raubburgen und schoß sie mit einer großen Kanone zusammen. Diese Kanone hieß „die faule Grete", weil sie sehr groß war und nur- langsam fortgefahren werden konnte. Jetzt unterwarfen sich die Raubritter.
Der Statthalter Friedrich wurde vom Kaiser Sigmund 1415 ans der Kirchenversammlung zu Kostnitz zum erblichen Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg ernannt; er heißt von da an Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg. Friedrich
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Als Friedrich Wilhelm I. im Jahre 1740 krank wurde, ordnete er alles wegen seines Begräbnisses. Seine letzten Worte waren: „Herr Jesu, Du bist mein Gewinn im Leben und im Sterben." Bei seinem Tode hinterließ er 27 Millionen Mark baares Geld und ein Heer von 83,000 Mann. Das Land war 2275 Quadratmeilen groß und hatte 21/i Millionen Einwohner.
Es folgte ihm sein Sohn:
Xi. ♦
König Friedrich Ii., der Große. 1740—1786.
a) Jugendgeschichte.
Friedrich Ii. war am 24. Januar 1712 in Berlin geboren. Er war in seiner Jugend schwächlich und oft kränklich. Seine Mutter und die alte Frau von Roncoulles erzogen ihn bis zum 7. Jahre. Da bekam er andere Erzieher und Lehrer. Am meisten unterrichtete und erzog ihn der General von Finkenstein. Vom König Friedrich Wilhelm I. war den Lehrern des Kronprinzen Friedrich streng besohlen worden, denselben recht fromm zu erziehen und ihm Liebe znm Soldatenstand einzuprägen. Der Kronprinz hatte viel Verstand und lernte gern,
allein am Soldatenwesen fand er gar kein Vergnügen. Das war dem Vater ärgerlich und er wurde einmal so böse darüber, daß er seinen 15jährigen Sohn in Gegenwart vieler Hofdiener
durchprügelte. Friedrich wurde jetzt ausgescholteu, so oft er in
seines Vaters Nähe kam.
In Dresden lernte er den berühmten Flötenspieler Qnantz kennen. Diesen ließ Friedrichs Mutter nach Berlin kommen, wo er dem Kronprinzen heimlich Unterricht im Flötenspielen geben mußte. Eines Nachmittags waren Qnantz und noch einige junge Osfizire bei ihm. Friedrich hatte einen schönen bunten Schlafrock an und freute sich am Flötenspiel. Plötzlich hörte man den König kommen. Quautz versteckte sich im Schornstein; der Schlafrock wurde in einen Winkel geworfen und Friedrich zog rasch seine Soldatenkleider an. Aber der Vater merkte wohl, was sie getrieben hatten. Bald fand er den Schlafrock, warf ihn nebst vielen Büchern ins Feuer und schalt Friedrich eine
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Extrahierte Ortsnamen: Jesu Berlin Dresden Friedrichs Berlin